Im Kampf um den Titel des besten deutschen Segelclubs geht es weiter heiß her. Mit dem souveränen Sieg der Segel-Bundesliga in Travemünde erobert der amtierende Deutsche Meister, der Norddeutsche Regatta Verein (NRV), die Gesamttabellenführung zurück und beweist damit erneut seine Meisterqualitäten. Platz zwei geht an den Württembergischer Yacht Club, dahinter folgt der Chiemsee Yacht Club. In der 2. Segel-Bundesliga gewinnt der Mühlenberger Segel-Club vor dem Hamburger Segel Club und dem Schweriner Yacht-Club. Damit beweist Hamburg gleich dreifach, dass sie ganz und gar nicht vom Abstieg bedroht sind – im Gegensatz zu anderen Sportarten, wie z.B. dem Fußball.
Mit norddeutscher Gelassenheit fahren die Hamburger den zweiten Sieg in dieser Saison nach Hause. Scheinbar problemlos findet der NRV in den Wettkampf hinein und lässt seine Konkurrenten schnell alt aussehen. Mit ganzen zehn Punkten Abstand zu Platz zwei war ihnen bereits im vorletzten Flight der Sieg nicht mehr zu nehmen.
„Die ganze Serie hat gut geklappt. Wir hatten gute Starts und sind immer gut über den Kurs gekommen. Die Starts, eine perfekte Kommunikation an Bord und der Bootsspeed haben uns nach vorne gebracht. Das Ergebnis liegt weit über dem, was wir erwartet haben“, freut sich Tobias Schadewaldt, Steuermann vom NRV. Mit ihm segelten Klaas Höpcke, Daniel Reichart und Florian Weser.
Auch in der Zweiten Liga hat Hamburg die Nase vorn. Der Mühlenberger Segel-Club gewinnt mit Simon Magnus, Till Krüger, Finn Olsen, Ole v. Studnitz den dritten Spieltag in Travemünde:
„Wir haben uns gut auf Travemünde vorbereitet, haben hier mit den Lübecker Mannschaften trainiert“, berichtete Ole v. Studnitz aus dem MSC-Team. „Wir haben den Aufstieg als klares Ziel vor der Saison ausgegeben und liegen dafür auf gutem Kurs.“ In allen drei bisherigen Spieltagen landeten die Hamburger auf dem Podium und stehen damit deutlich an der Spitze der Gesamttabelle. „Das Intensivtraining am Gardasee zum Saisonstart zahlt sich aus. Wir haben einen großen Kader und wollen nun natürlich schon am vorletzten Spieltag in Berlin alles klar machen“, so von Studnitz. Dann wäre der MSC in der Luxussituation, zum Zweitliga-Abschluss in Kiel auch jüngeren Seglern eine Einsatzchance zu geben. Doch noch wiegelt Ole von Studnitz ab: „Wir wissen, dass die Reviere in Berlin und in der Kieler Innenförde echte Wundertüten sind.“ Der zweite Hamburger Club an der Spitze ist der Hamburger Segel-Club, welcher den zweiten Platz belegt.
Die Lokalmatadore vom Lübecker Yacht-Club (LYC) platzieren sich nach 48 gesegelten Wettfahrten mit Rang sechs im Tabellenmittelfeld. Dieser sechste Platz ist für den LYC unter den aktuellen Bedingungen für die Mannschaft um den ehemaligen Olympiasegler Simon Grotelüschen ein gutes Ergebnis: „Ich bin inzwischen als Arzt an der Klinik in Altona tätig und kann daher kaum trainieren und mich auf die Bundesliga vorbereiten. Deshalb ist der sechste Platz okay. Meine Mannschaft hat das sehr gut gemacht. Aber man muss eben auch akzeptieren, dass sich andere Mannschaften den Sieg einfach verdient haben.“ Mit dem Einsatz vor der eigenen Haustür beendet Grotelüschen auch schon wieder die Bundesliga-Saison. Zu den verbleibenden zwei Zweitliga-Events müssen andere Steuerleute ran. Als derzeit Achter ist der LYC aber weit weg von Abstiegssorgen und kann eher nach oben blicken.
Das ist beim Stadtkonkurrenten LSV ganz anders. Die Mannschaft um Kim Brandt muss wohl wieder damit rechnen, den Klassenerhalt beim Liga-Pokal zu sichern, der Lübecker Segler-Verein belegt Platz 14 und bleibt damit hinter den eigenen Erwartungen zurück.
Tausende Zuschauer vor Ort verfolgten die spannenden Rennen live auf einer großen Leinwand am Strand und in der SAP Sailors Lounge. ZDF-Sportreporter Alexander Ruda und wechselnde Co-Kommentatoren machten zu den Live-Kamerabildern mit anschaulichen Grafiken und verständlichen Erklärungen den Segelsport für Jedermann begreifbar.
Haben Sie die Rennen der Segel-Bundesliga verpasst? Dann gehen Sie einfach auf sapsailing.com und klicken sich in den SAP Sailing Analytics durch die Wiederholung aller Rennen sowie ausführliche und vielfältige Auswertungen. Die aktuelle Tabelle sowie die Ergebnisse aus Travemünde finden Sie ebenfalls auf sapsailing.com.
Die nächste Station für die 36 Clubs der 1. und 2. Segel-Bundesliga ist der Wannsee. Vom 24. bis 26. August gehen die Seglerinnen und Segler beim Verein Seglerhaus am Wannsee an den Start.
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Fotos: Oliver Maier